Sonntag, 15. März 2020

[Rezension] zu "Codemane Blade" (2)

Titel: Codename Blade - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Clements

Autor: Daniel O'Malley 

Verlag: Banvalet

Seiten: 896


Erschienen: 18. November 2019

Genre: Urban Fantasy

Preis: € 9,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-7341-6181-0



!Der Klappentext sowie die Rezension könnten Spoiler zum ersten Teil beinhalten!


»X-Men trifft auf Akte X.« Library Journal

Einer der bedeutendsten Friedensverträge der Neuzeit steht bevor – und die Normalsterblichen werden nie davon erfahren. Die britische Behörde zur Bekämpfung von Monstern will sich mit einer Bruderschaft von Monstermachern verbünden. Doch in beiden Organisationen gibt es Widerstand gegen den Frieden. Auch die britische Agentin Clements ist nicht begeistert von der Vorstellung, dass ihre Erzfeinde plötzlich ihre Verbündeten sein sollen. Da gibt es einen Anschlag auf die Delegation, und Clements wird die Leibwächterin von jemanden, den sie verabscheut: einem Mitglied der Bruderschaft.





Daniel O'Malley absolvierte die Michigan State University und erwarb an der Ohio State University einen Master-Abschluss in mittelalterlicher Geschichte. Dann kehrte er in seine Heimat Australien zurück. Er arbeitet jetzt für das Australian Transport Safety Bureau und verfasst Pressemitteilungen für
Regierungsuntersuchungen von Flugzeugabstürzen und außer Kontrolle geratenen Booten.

Hier könnten vielleicht auch ganz kleine Spoiler zu diesem Teil enthalten sein, die aber nicht tragisch sind :)
Zuerst: Vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar :)
Ich muss dazu sagen, dass ich sehr lange für das Buch benötigt habe, auch wenn es nicht an der extremen länge des Buches liegt: Die letzten 200 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen, da ich endlich mal wieder Zeit dafür bekommen habe.

Dennoch muss ich sagen, dass ich schon beim Cover und Klappentext ein wenig enttäuscht von der Tatsache war, dass die neue Protagonistin nicht mehr Rook Thomas war, sondern eine "einfache Angestellte" der Checquy-Group. Auch zu Beginn des Buches war ich mir nicht ganz sicher, was ich davon halten sollte. Die meisten Charaktere, die uns über den ersten Teil begleitet haben, tauchen kaum auf. Auch die Züchter, die sich erst kürzlich mit der britischen Regierung zusammengeschlossen haben, scheinen auf Anhieb kalt und berechnend. Odette Leliefeld und ihr kleiner Bruder Alessio sind als jüngster Teil der Delegation der Bruderschaft auf den Schutz der Checquy angewiesen und Odette erhält eine persönliche Leibwächterin namens Pawn Felicity Clements, zwischen denen sich sofort eine tiefe Abneigung entwickelt, die in ihren jeweiligen Organisationen seit vielen Jahrhunderten wurzelt.  

Das kann man besonders am direkten Kontakt zwischen der Checquy und den Züchtern merken. Die vielen argwöhnischen Blicke, die vielen Lästereien, die jeweils andere Gruppe sei unmenschlich und der eine große Konflikt, den ich nicht weiter erläutern kann, da ich sonst massiv spoilern würde, zeigen einen tiefen gegenseitigen Hass, der für viele nur schwer beiseitezuschieben ist. Dennoch versucht zum Beispiel Odette immer wieder mit ihren Fähigkeiten zu helfen, obwohl das oft auf Abscheu stoßt. Odette ist ein Mädchen, dass niemals aufgibt, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat und das trifft auch auf Clements zu.

Es hat sich, durch die schon im ersten Teil humorvolle und ironische Atmosphäre, von der ich nie genug bekommen werde, die Situation zwischen den Beiden ein wenig verändert und schon nach kurzer Zeit ist für den Leser klar, dass die beiden mehr gleichen, als sie denken. Die Tatsache, dass in beiden Welten für sie alles möglich ist und nichts mehr für sie überraschend ist, macht sie, neben ihrer Professionalität auch sehr leichtsinnig. Wenn sie einmal meinen, sie hätten einen freien Tag, dann trifft es sie gleich noch schlimmer, als beim letzten Einsatz, was mich immer wieder Auflachen lies, trotz der spannenden Stimmung. Das hat die neuen Charaktere meiner Meinung nach immer besser gemacht, da sie sich immer mehr in diese Welt einfinden und die selbe Gelassenheit ausstrahlen, wie Rook Thomas, die später im Buch doch noch öfter auftritt, als ich gedacht habe und sogar ein paar Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben wurden.
Je mehr man von dem Buch gelesen hat, desto wärmer wird man mit den Charakteren, die einem irgendwann richtig an Herz wachsen und man sie sich aus dieser Welt gar nicht mehr wegdenken kann. 

Auch das Finale des Bandes ist ganz im Stil der Welt geschrieben. Anstelle der langen komplizierten Wege, die ein normales Buch zum großen Ende führt, passiert dies hier auf ganz unkomplizierte Art und Weise. Es geschah zwar vollkommen unerwartet und plötzlich, doch dadurch ist auch die Wirkung auf den Leser viel stärker und einprägender. Dieses kurze Ende hat mich zu Beginn ein wenig geschockt. Die "Bösen" in diesem Buch können doch nicht so einfach besiegt werden. Aber manchmal können sie eben einfacher besiegt werden, als gedacht. Und genau das ist ein Ende, dass diesem Band würdig ist.

Die anfängliche Ernüchterung auf das Buch, durch die vielen neuen Charaktere, wird durch die Ereignisse, die oft in einem humorvollen Chaos enden, vollkommen beiseitegeschoben und genauso die zwischenmenschlichen Beziehungen haben mich absolut von diesem Buch überzeugt als auch das würdige Ende dieses Bandes, welches ganz im Stil des Buches geschrieben wurde. 
Für alle Urban Fantasy-Fans absolut zu empfehlen. Lasst euch nicht von der Länge abschrecken!!!

9/10


Donnerstag, 17. Oktober 2019

[Rezension] zu "Miss Maxwells Kurioses Zeitarchiv" (1)

Titel: Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv

Autor: Jodi Taylor

Verlag: Banvalet

Seiten: 512

Erschienen: 19. August 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 9,99 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-7341-6208-4















Er ist verschollen in einer anderen Zeit, und nur sie kann ihn retten.

Madeleine „Max“ Maxwell wollte Archäologin werden, um Abenteuer zu erleben, unfassbare Entdeckungen zu machen und gelegentlich die Welt zu retten. Doch die Wirklichkeit holt sie ein: Archäologen verbringen ihre Zeit in Museen zwischen staubigen Büchern und noch staubigeren Fundstücken, die niemanden interessieren. Da erhält sie ein besonderes Jobangebot. Wenn sie die Zusatzausbildung übersteht – und die wenigsten tun das – wird sie Abenteuer erleben, die jene von Indiana Jones wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen. Und wenn sie überlebt, wird sie wenigstens ein paar Mal die Welt retten … 


Jodi Taylor war die Verwaltungschefin der Bibliotheken von North Yorkshire County und so für eine explosive Mischung aus Gebäuden, Fahrzeugen und Mitarbeitern verantwortlich. Dennoch fand sie die Zeit, ihren ersten Roman »Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv« zu schreiben und als E-Book selbst zu veröffentlichen. Nachdem das Buch über 60.000 Leser begeisterte, erkannte endlich ein britischer Verlag ihr Potenzial und machte Jodi Taylor ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen konnte. Ihre Hobbys sind Zeichnen und Malerei, und es fällt ihr wirklich schwer zu sagen, in welchem von beiden sie schlechter ist. 


Zuerst: Danke für das Rezensionsexemplar :)
Nach dem Klappentext bin ich erst einmal davon ausgegangen, dass das Buch etwa in der Art, wie "Codename Rook" aufgebaut ist. Der Einstieg war interessant und zeigte Max´ neue Arbeit, die total durcheinander und verrückt erscheint, aber auch auf ihre eigene Art und Weise humorvoll und liebenswert ist. Immer wieder hat es mich an Codename Rook erinnert Es hat aber dennoch eine vollkommen andere Thematik, was gut so ist. Dadurch hat sie sich langsam in eine eigene Richtung entwickelt.

Hier wird eher von dem Geschehen um Miss Maxwell selbst berichtet und nicht von Miss Maxwell, wie es bei vielen anderen Büchern der Fall ist, die ich lese. So erlebt man eine ganz neue Perspektive, die rückblickend auf ihre Abenteuer ist und man sich so gesehen die Geschichte von der eigenen Oma anhört die immer wieder kleine Kommentare in ihre Geschichte einwirft, wenn sie wieder mal in ihren Erinnerungen schwelgt.
An der einen oder anderen Stelle teasert sie schon das an, was im nächsten Kapitel kommen wird, was einem zwar eine gewisse Vorahnung gibt, die meistens aber nicht positiv ausfällt, weswegen man am liebsten die nächste Seite gar nicht aufschlagen will, in der Befürchtung gleich passiere etwas schlimmes mit den freundlichen Personen, die uns schon die ganz Zeit begleiten.

Zur Person von Miss Maxwell selbst bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits sehe ich sie als sehr leichtsinnig und undurchschaubar, da sie immer wieder Dinge hinnimmt, bei denen ich in ihrer Situation selber erst eine Woche Zeit brauche, um darauf klarzukommen. Das wirkt auf mich einerseits total sympathisch, da sie so wie ein großes Kind wirkt, das endlich den Sinn des Lebens gefunden hat und einfach nur Spaß haben will.
Aber andererseits wirkt sie ein wenig wie ein emotionsloser Roboter auf mich, der alles hinnimmt wie es ist, ohne darüber nachzudenken.
Diese Seite wird dadurch bestärkt, dass die Story für einen selber oft total durchsichtig ist und man vieles vorhersehen kann. Jedoch sieht es dadurch immer so aus, als wäre Max so verwirrt, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt. Oftmals legte ich mir deswegen eine Hand vor die Stirn.

Dann ist das Buch aber auch wieder total undurchsichtig, genauso wie die Absichten ihrer Gegenspieler und Freunde. Das könnte an den vielen Zeitsprüngen liegen, die zusammengefasst über vier bis fünf Jahre gehen. Zuerst war es okay, da es dort nur um ihre Ausbildung ging, die noch nicht so viel mit dem Hauptgeschehen zu tun hatte - wie vieles Andere. Aber selbst dann hörten die Zeitsprünge nicht auf und ich hatte Schwierigkeiten eine Beziehung zu den Leuten aufzunehmen, die in Max´ Leben eine große Rolle spielen. Die Emotionen kamen dabei einfach nicht hoch. Dabei kam für mich das Gefühl auf wirklich nur in einem Archiv Berichte zu lesen und nicht von Omas Abenteuern zu lauschen. Ich konnte so viele Aktionen einzelner Personen einfach nicht nachvollziehen. Die teilweise echt langen Kapitel machten es nicht besser.

Dennoch hat das Buch etwas an sich, weswegen ich die Rasselbande um das St. Mary einfach nur liebe. Wahrscheinlich sind es die kleinen Momente ihres Zusammenseins und ihre verrückten Experimente, die besonders zum Ende hin ihren Höhepunkt erreichten. Immer wieder wird alles auf den Kopf gestellt und dennoch bleiben die Arbeiter des St. Mary zusammen und geben auf einander Acht. Wie eine kleine Familie geben sie sich selbst in den schlimmsten Krisen Halt.
Und auch mir gibt das einen gewissen Anker, zu sehen, dass sie immer Humor übrig haben, selbst wenn die gesamte Situation gerade ins Chaos stürzt.


Meine Rezension war wahrscheinlich ein wenig verwirrend aber genau so sah es auch in meinem Kopf aus und es ist auch jetzt nicht anders. Dennoch empfehle ich das Buch und freue mich total auf eine Fortsetzung mit diesem total chaotischen Trupp.


Ganz ehrlich: Ich kann es gar nicht richtig sagen, aber wahrscheinlich 7-8

Dienstag, 1. Oktober 2019

[Rezension] zu "Elfenkönig" (2)

Quellbild anzeigenTitel: Elfenkönig

Autor: Holly Black

Verlag: cbj

Seiten: 384

Erschienen: 22. Juli 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 18,00 [D] (Hardcover)

ISBN: 978-3-570-16528-7






Sei so stark wie der König der Elfen selbst ...

Jude hat nur ein Ziel – als geheime Macht hinter dem Thron ihren Ziehbruder Oak, den wahren Erben des Elfenreichs, zu beschützen. Dafür hat sie Cardan, den neuen König der Elfen, an sich gebunden und zieht im Geheimen die Fäden. Die Geschicke von Faerie zu lenken, wäre schon schwierig genug. Doch Cardan tut alles, um Jude zu unterlaufen, selbst wenn die Faszination, die Jude auf ihn ausübt, ungebrochen ist. Als jemand Unbekanntes in Judes Umfeld offenbar Verrat plant, muss sie nicht nur den Verräter stellen, sondern auch ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber Cardan in den Griff bekommen, wenn sie nicht die Kontrolle über das Elfenreich verlieren möchte …


Autorenbild von Holly Black (©Sharona Jacobs)Magische Welten von Kindesbeinen an: Holly kam 1971 in New Jersey zur Welt und wuchs auch dort auf. Ihre Begeisterung für die Welt der Fabelwesen rührte von ihrer Mutter, die sie als Puppenmacherin und Malerin früh in diesen Bereich führte. Schon als Teenager fing Holly mit dem Schreiben an. Sie schrieb viele Gedichte und Bühnenstücke, sowie ein Buch, welches jedoch unter Verschluss blieb. Während ihres Studiums schrieb sie für medizinische Zeitschriften, brach das Studium jedoch für eine Karriere als Schriftstellerin ab. Ihren ersten Jugend- und Fantasyroman brachte sie 2002 heraus: "A Modern Faerie Tale", welcher begeisterte Kritiken erhielt.




Es hat nicht lange gedauert, bis ich nun auch "Elfenkönig" in der Hand hielt und sofort mit dem Lesen begonnen habe. Es hat kaum drei tage gedauert, bis ich es dann auch durch hatte und nun habe ich ein Problem, denn der nächste Band wird erst nächstes Jahr veröffentlicht und das dauert eeewig...

Naja, zurück zum Thema. Elfenkönig. Alleine das Cover hat mich schon angezogen wie sonst was. Ich hätte es auch so gelesen, da Blau meine Lieblingsfarbe ist, aber die in Wasser fallende Krone ist auch so schon unglaublich passend zur Handlung des zweiten Teils. Ich liebe es!
Der Schreibstil und die sichtlich angespanntere Atmosphäre, die im ersten Teil zwar auch schon enthalten war, aber durch Judes neue Position viel mehr in den Vordergrund gedrängt wird, hat sich dadurch nur noch verbessert. Sie kontrolliert zwar Cardan, der sich selbst einen Spaß daraus macht, ihre Befehle so weit es geht zu umgehen, jedoch hat sie genau deswegen wesentlich mehr Stress. Sie muss an allen Orten gleichzeitig sein und Entscheidungen für ein Land treffen, in der sie als Sterbliche normalerweise nichts zu suchen hat. Trotz ihrer Position, wird sie vom Volk nicht gerade nett behandelt und auch ihre Feinde am Hof machen sich einen Spaß daraus, sie zu demütigen und ihr weitere Baumstämme in den Weg zu rollen.
Doch sie gibt nicht auf.

"Es ist viel einfacher, sich etwas zu nehmen, als es festzuhalten."

Egal wie schwer es scheint, sie will nicht das verlieren, was sie sich so hart erkämpft hat. Aus diesem Grund versucht sie alles, wirklich alles, um den kleinen Oak später auf den Thron zu bekommen.
Alleine die Beziehung zu Cardan macht es ihr nicht gerade leicht. Er trickst sie aus, wo es nur geht und Jude hält mit eiserner Faust dagegen an, jedoch kommen sie sich dadurch immer näher. Sie hassen sich gegenseitig für das, was der andere einem mit den Seitenhieben und anderen größeren Verletzungen antut und dennoch können sie nicht voneinander ablassen. Eine solche Beziehung zwischen zwei Personen habe ich noch nie erlebt und gerade das macht sie so erfrischend und anziehend in meinen Augen.

Das Buch ist wirklich grausam, was Judes Leben angeht. Ich fühle an den meisten Stellen stark mit ihr und dann schafft die Autorin es, das Buch mit einem so gigantischen Cliffhanger enden zu lassen, dass bei mir die Nerven auf Hochspannung standen und ich angesichts der Ereignisse nur mit offenem Mund dasaß. Ich hätte ewig so weiterlesen können und bin dementsprechend traurig, dass der nächste Band erst Ende Mai nächsten Jahres erscheint.


Noch besser als der erste Teil - das ganze spielt nun auf einer ganz anderen Ebene. Es ist, als wären Jude und die anderen im ersten Band noch kleine Kinder, die Zoff miteinander haben, der nun zu einem erwachsenen Krieg ausgewachsen ist.


10/10